Ayurveda während der Winterzeit
Im Ayurveda wird die Zeit vom Spätherbst bis etwa zu Weihnachten typischerweise mit einer Erhöhung des Vata Doshas in Verbindung gebracht. Vata besteht aus den Elementen Luft und Äther und steuert Bewegung, Kreativität, Kommunikation und das Nervensystem. Während des Winters überwiegen die Qualitäten von Kälte, Trockenheit und Wind, was die natürlichen Neigungen von Vata weiter verschärfen kann.
So kann die Winterzeit das Vata Dosha erhöhen
Kaltes Wetter
Die Kälte an sich kann das Vata erhöhen, da sie an sich eine Vata Qualität ist. Kälte kann zu Steifheit, Trockenheit und einem Gefühl der Unausgeglichenheit führen, ganz besonders natürlich bei Menschen mit einer Vata Konstitution.
Trockenheit
Die Winterluft neigt dazu, trockener zu sein, was sich auf die Haut, Schleimhäute und die allgemeine Hydratation auswirken kann. Vata wird ebenfalls durch Trockenheit charakterisiert, daher kann die trockene Winterluft dieses Dosha intensivieren.
Unregelmäßige Routine
Die Veränderung der Tageslichtstunden und der Temperatur kann die tägliche Routine stören. Unregelmäßige Zeitpläne oder unregelmäßige Ess- und Schlafgewohnheiten können das Gleichgewicht des Vata Doshas stören.
Inaktivität
Aufgrund des kälteren Wetters neigen wir dazu uns eher in Räumen aufzuhalten und uns weniger zu bewegen. Dies führt zu einer Ansammlung von stagnierender Energie und einer Verstärkung des Vata Doshas.
Um das erhöhte Vata während des Winters auszugleichen, empfiehlt Ayurveda, Gewohnheiten und Praktiken anzunehmen, die gegensätzliche Qualitäten zu denen des Vatas besitzen
Schlafroutine
Regelmäßige Schlafzeiten sind essenziell, besonders zu dieser Jahreszeit. Es ist empfohlen eher früher in´s Bett zu gehen und mit dem Sonnenaufgang aufzuwachen. 7 bis 8 Stunden sind optimal.
Warmhalten
Halte dich warm durch weiche und kuschelige Kleidung, die dir gefällt und in der du dich wohlfühlst. Wickle dich zu Hause in deinen Erholungsphasen in eine warme Decke und mach es dir gemütlich.
Achtsame Bewegung
Mach sanfte, wärmende Übungen wie Yoga, Tai Chi oder Spaziergänge, um die Durchblutung anzuregen, ohne dich zu überanstrengen. Spaziergänge haben außerdem den Vorteil, dass du deine Zellen optimal mit Sauerstoff versorgst, Vitamin D auflädst und den Kopf frei bekommst.
Selbstmassage (Abhyanga)
Mach Selbstmassagen mit warmem Sesam- oder Mandelöl, um die Haut zu pflegen, die Durchblutung zu verbessern und Entspannung zu fördern.
Routinen beibehalten
Schaffe eine konsequente tägliche Routine, inklusive Essenszeiten und Selbstpflegepraktiken, um das Gleichgewicht zu fördern.
Ayurveda empfiehlt in der kalten Jahreszeit warme, feuchte und gut gewürzte Speisen. Rohkost und kalte Lebensmittel wie Joghurt schaden der Balance auf allen Ebenen
Genieße warme, gekochte Mahlzeiten, die nahrhaft und leicht verdaulich sind. Integriere Suppen, Eintöpfe, gekochte Getreide und gedünstetes Gemüse.
Gesunde Fette
Verwende Ghee (geklärte Butter), Olivenöl oder Sesamöl zum Kochen.
Gewürze
Füge wärmende Gewürze wie Ingwer, Zimt, Kardamom, Kurkuma, Nelken und schwarzen Pfeffer zu deinen Mahlzeiten hinzu, um das Verdauungsfeuer (Agni) anzufachen und deine Immunkraft zu unterstützen.
Hydration
Trinke warme Kräutertees wie Ingwertee, Zimttee oder Tulsi-Tee, um hydriert zu bleiben und die Verdauung zu unterstützen.
Kräuter und Gewürze
Ashwagandha: Bekannt für seine adaptogenen Eigenschaften, unterstützt Ashwagandha den Körper dabei, sich an Stress anzupassen, es unterstützt das Immunsystem und kann während der kälteren Monate Energie und Vitalität forcieren.
Tulsi (Heiliges Basilikum): Tulsi unterstützt aufgrund seiner immunstärkenden Eigenschaften und seiner Fähigkeit, die Atemwegsgesundheit zu fördern. Das macht es vorteilhaft während des Winters, wenn Erkältungen und Atemwegsprobleme häufiger auftreten.
Triphala: Mit seiner Kombination aus drei Früchten (Amalaki, Bibhitaki und Haritaki) wird Triphala oft zur Unterstützung der Verdauung, Entgiftung und des allgemeinen Wohlbefindens verwendet, was besonders in der Wintersaison vorteilhaft sein kann.
Ingwer: Bekannt für seine wärmenden Eigenschaften, kann Ingwer dazu beitragen, die Verdauung, Durchblutung und Immunität zu verbessern. Es wird häufig in Tees, Suppen oder als Gewürz in Wintergerichten verwendet.
Zimt: Dieses wärmende Gewürz soll die Verdauung ausgleichen, die Durchblutung unterstützen und während der kälteren Monate für Wohlbefinden sorgen. Es kann warmen Getränken oder Speisen zugefügt werden.
Kurkuma: Mit seinen starken entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften unterstützt Kurkuma die Immunfunktion und das allgemeine Wohlbefinden, was es zu einem wertvollen Gewürz im Winter macht.
Lakritze (Süßholz): Bekannt für seine beruhigenden Eigenschaften, kann Lakritzwurzel das Atemwegssystem unterstützen und bei Husten oder Halsschmerzen, die während der kälteren Monate auftreten können, Linderung verschaffen.