Tägliche Routine – (Dincharya)
Guten Morgen!
Ayurveda empfiehlt, in der Brahma Muhurta aufzuwachen, das ist der Zeitraum von zwei Stunden vor dem Sonnenaufgang. Dies ist eine günstige Zeit, um den Tag zu beginnen und schenkt Dir innere Ruhe.
Im Ayurveda heißt es, dass nur die Anwendungen und Übungen, die Du regelmäßig machst, eine Wirkung zeigen. Deshalb ist die Tägliche Routine so wichtig, weil Sie Deinen Geist und formt und Dir hilft, wachsam, friedlich und ausgeglichen zu sein.
1, Wasche Dein Gesicht…
…nach dem Aufstehen mit lauwarmem Wasser, auch die Augen, die Nase und den Mund. Fülle Deinen Mund mit Wasser und behalte das Wasser ca. 30 Sekunden lang im Mund. Spuck es aus, schließe Deine Augen und massiere Deine Augenlider etwa eine Minute lang sanft mit Deinen Handflächen.
2, Entleere Deinen Darm….
…und trinke zuerst ein Glas lauwarmes Wasser, um den Darm zu „begrüssen“. Gerne auch gekochtes Wasser, da dies sanfter zu Deinem Darm ist. Wenn Du morgens Tee oder Kaffee trinkst, die beide Teein bzw. Koffein enthalten, wirkt dies erhitzend auf Deinen Körper (Pitta steigt an) und kann Verstopfung verursachen. Es ist sehr wichtig, morgens auf die Toilette zu gehen, um den Darm zu entleeren. Wenn Du den Drang dazu noch nicht spürst, trinke noch ein weiteres Glas Wasser und gehe kurz umher (50 bis 100 Schritte). Das Wasser und die Bewegung unterstützen die Abwärtsbewegung von Stuhl und Gasen, was die Entleerung stimulieren kann.
Falls Du morgens auch Körperübungen in Deine Routine einbaust, wird die Entleerung mit ziemlicher Sicherheit noch vor dem Frühstück stattfinden.
Nach der Entleerung empfehlen wir, den Anus mit Wasser und Seife (+ Waschlappen) zu reinigen. Dies ist hygienisch, energetisch sauber für Dich und die Umwelt, und trocknet die empfindliche Haut nicht aus wie Klopapier. Du fühlst Dich einfach sauberer. Falls Du keinen Waschlappen dafür verwenden willst, gibt es auch Feuchttücher als Alternative. In den Asiatischen Ländern sowie in Indien ist diese Art der Reinigung, mit Wasser (und Seife) üblich.
3, Reinige Deine Zähne und Deine Zunge…
…das ist sehr wichtig dafür, damit Du sauber bist und Du Dich rein fühlst. Toxine werden oft in Form von Schleim auf der Zunge abgelagert. Zum Reinigen der Zunge wird ein speziell entwickelter Metallzungenschaber verwendet. In der Antike wurde Gold, Silber oder Kupfer verwendet. Am besten sind Zungenschaber, die keine scharfen Kanten haben, gebogen und biegsam sind. Kratze Deine Zunge drei bis vier Mal vorsichtig ab, damit Du sicher die gesamte Zunge reinigst. Dadurch entfernst Du Schleim, wodurch Deine Geschmacksempfindung deutlicher und der Geruch Deines Atems angenehmer sind.
4, Wende das Ayurvedische „Ölziehen“ an…
…was ist das?
Eine Art, mit Öl zu gurgeln, um Toxine aus dem Mund- und Rachenraum, aber auch aus dem gesamten Körper zu ziehen.
…Wie geht das?
Nimm einen Esslöffel voll mit dem von Dir ausgesuchtem Ziehöl in den Mund und beginne, das Öl hin- und herzubewegen, zu kauen, damit es überall hinkommt. Sei aufmerksam dabei, das Öl ständig zu bewegen. Mach das ca. 10 bis 15 Minuten lang! Du musst dabei nicht etwa sitzen und warten, bis die Zeit um ist. Nein, nütze diese Minuten, um das Frühstück vorzubereiten, Wäsche zusammenzulegen, Deine Tasche für den Tag vorzubereiten; es fällt Dir sicher etwas ein…
Dann: spucke das Öl in ein Papier, vorzugsweise in ein Stück Küchenrolle. Du wirst sehen, dass das Öl nun dickflüssiger ist und manchmal schaumig. Dann hast Du es wirklich gut bewegt. Das Stück Küchenrolle werfe bitte in den Restmüll. Das Altöl keinesfalls in das Waschbecken spucken.
Nach dem Ölziehen spüle jedenfalls nochmals ausgiebig Deinen Mund mit lauwarmem Wasser.
5, Bewege und dehne Deinen Körper…
…täglich 15 oder 20 Minuten lang. Yoga-Stellungen, zügiges Gehen und Muskeldehnung sind sehr wichtig, um Deinen Körper beweglich zu halten, zu stärken und Deine Muskeln auch zu entspannen. Bewegung besänftigt auch Deinen Geist und ist daher sehr wichtig, damit Dein Geist den Anforderungen des heutzutage üblichen „modernen“ Lebensstiles gewachsen ist. Einfache Atemübungen (Pranayama) unterstützen Dich dabei, damit Du mit Prana, der Lebensenergie „im Fluss“ bist und bleibst.
Diese Übungen steigern Deine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Als relativ kurze und doch sehr effiziente Übung empfehlen wir Dir den „Sonnengruß" (surya namaskara).
6, Öle Deinen Körper selbst ein…
…nach den Übungen. Erwärme zuerst das Öl. Ganz einfach ist es, in eine Schüssel ein kochendes Wasser zu leeren, die Flasche mit Deinem Lieblingskörperöl hineinzustellen und nach wenigen Minuten ist es warm. Warmes Öl dringt tiefer in die Haut ein und kann sie besser nähren. Dann trage Öl auf den Kopf auf und massiere es einige Minuten lang sanft ein. Das ist vorbeugend und hilfreich bei Kopfschmerzen, Ergrauen der Haare, Kahlheit, Schlaflosigkeit und Krankheiten, die mit dem Nervensystem oder den Sinnesorganen zusammenhängen.
Gib je ein oder zwei Tropfen Nasya-Öl in jedes Nasenloch. Dazu legst Du Dich auf den Rücken, überstreckst den Nacken nach hinten, tropfst das Öl ein und ziehst richtig hinauf, damit das Öl bis in die Stirnhöhlen kommt, wo es reinigend, pflegend und befeuchtend wirkt. Gib darauf acht, dass Du das Öl nicht in die Augen bekommst.
Dann gib Öl auf Beine, Rumpf und Arme und massiere es mit streichenden Bewegungen ein. Wenn Du das nicht jeden Tag machen kannst, kein Problem. Dann nimm Dir diese Art von Körperpflege wie einen Akt der Selbstliebe ganz bewusst zwei Mal pro Woche vor. Verbringe mindestens 5-10 Minuten für diese Ölmassage (Abhyanga) und gönne Dir dann fünf Minuten entspanntes Sein.
7, Ab in die Wanne oder unter die Dusche…
…mit lauwarmem Wasser, natürlicher Seife und Shampoos. Reibe Deinen Körper nach dem Duschen mit einem Handtuch ab. Das öffnet Deine Poren, entfernt überschüssiges Öl und alte Haut und erhöht die Durchblutung. Es ist vorzuziehen, morgens zu duschen, anstatt abends, da es Dich nach dem Schlafen ja auch erfrischt und aufweckt. Je nach Jahreszeit und je nach Aktivität und natürlich nach persönlichem Wohlbefinden ist eine Dusche abends natürlich auch willkommen.
8, Nimm Dir Zeit und meditiere…
…nach dem Duschen/Baden in frischer bequemer Kleidung. 5 bis 10 Minuten vor dem Frühstück hilft, Deine mentale und geistige Gesundheit zu bewahren. Setze Dich entspannt an einen ruhigen und friedlichen Ort. Atme tief und methodisch. Lass Gedanken vorbeiziehen und konzentriere dich auf das Wort OM oder ein Mantra.
Ein Mantra ist ein Wort oder eine Folge von Wörtern, die wiederholt werden. Es hat spirituelle Energie und beruhigt den Geist, erhöht das Bewusstsein und erzeugt Harmonie. Das Wort OM ist spirituell sehr kraftvoll, klärt Deinen Geist und kann Dich dazu führen, inneren Frieden wahrzunehmen.
9, Nimm Deine Mahlzeiten…
…regelmäßig ein. Ideal sind an die 4 – 5 Stunden Pause, das heißt Zeiten ohne Essen zwischen den Mahlzeiten, und ohne Snacks. Falls Dich der Appetit/Hunger sehr quält, nimm einige Nüsse oder frische oder trockene Früchte zu Dir. Frische Datteln sind zum Beispiel sehr sättigend und die Süße besänftigt Dein Hungergefühl.
10, Lebe Deine „Natürlichen Bedürfnisse“…
…und unterdrücke keinesfalls weder Hunger, Durst, Schlaf, Niesen, Atmen, Gähnen, Tränen, Husten, Aufstoßen, Pupsen und das Bedürfnis, Stuhl oder Urin zu lassen.
11, Und in der Arbeit…
…lege Pausen ein und entspanne Dich, wann immer es möglich ist, nachdem Du eine längere Zeit durchgearbeitet hast. Selbst, wenn Du Dich „nur“ auf einem Stuhl zurücklehnst, die Augen schließt und den Geist einige Minuten lang entspannst, kann dies einen großen Unterschied für Deinen Seelenfrieden und Deine Konzentrationsfähigkeit ausmachen. Versuche, eine kooperative, herzliche und positive Atmosphäre an Deinem Arbeitsplatz aufrechtzuerhalten. Tee, Kaffee, Cola-Getränke und salzige, verarbeitete Snacks sind definitiv nicht hilfreich. Sie können leicht das Nerven- und Verdauungssystems überstimulieren. Kurzes Herumgehen oder gelegentliches Dehnen nach längerem Sitzen kann Muskelkater, Steifheit, Müdigkeit und Überanstrengung der Augen verhindern.
12, Und am Abend dann…
…wenn Du nach Hause kommst, nimm Dir möglichst noch mindestens fünf Minuten lang „Auszeit“, um zu entspannen. Wenn Du eine Familie hast, wird sich der Druck und die Anspannung, die Du tagsüber aufgebaut hast, leichter lösen, wenn Ihr Euch unterhält oder etwas miteinander spielt oder gemeinsam zu Abend esst. Wenn Du sehr müde bist, nimm eine Dusche und massiere danach sanft Deinen Kopf (mit oder ohne Öl). Das entspannt sehr.
Die ideale Zeit für das Abendessen ist vor Sonnenuntergang und spätestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen. Iss zu Abend leicht verdauliches Essen. Vermeide jedenfalls frittierte Lebensmittel, kalte Speisen, Milchprodukte und Süßigkeiten, Reis und Joghurt. Ideal als Abendessen ist gekochtes oder gedämpftem Gemüse, Gemüsesuppen und Brot.
Wenn Du abends liest oder schreibst, achte auf ausreichend Licht und einen Stuhl, der Deinen Rücken stützt. Lies, schreib, oder arbeite abends keinesfalls zu lange am Computer oder schaue nicht zu lange in den Fernseher. Laut Ayurveda ist die beste Zeit, zu Bett zu gehen und in den wohlverdienten Schlaf zu sinken, um 22 Uhr, spätestens bis 23 Uhr. Zähneputzen und Waschen vor dem Schlafengehen ist selbstverständlich.
Gute Nacht!
Das tägliche Routineset enthält:
1,Anu Tailam, 10ml
https://shop.keralaayurvedashop.at/Anu-Tailam-10ml
2, Ayurvedisches Mundspülöl, 250ml
https://shop.keralaayurvedashop.at/Ayurvedisches-Mundspueloel-250ml
3,K.P. Namboodiris Zahncreme, 100g
https://shop.keralaayurvedashop.at/KP-Namboodiris-Zahncreme-100g
4,Zungenschaber Kupfer
https://shop.keralaayurvedashop.at/Zungenschaber-Kupfer
5,Golden Safran Creme, 50g
https://shop.keralaayurvedashop.at/Golden-Safran-Creme-50g